Curcuma aus Indien. Die sonnengelbe Wunderknolle.
Curcuma ist traditionell ein Gewürz der indischen und orientalischen Küche, passt aber auch hervorragend zur europäischen Küche. Curcuma ist vielen Menschen als Bestandteil von Currypulver bekannt. Es ist dasjenige Gewürz, das dem Currypulver seine typisch tiefgelbe Farbe gibt. Curcuma enthält drei Prozent Curcumin. Es ist genau der Bestandteil, der auch den intensiven gelben Farbstoff verantwortet.
Curcuma, das Gewürz, ohne das kein Curry auskommt, schätzen Abend- wie Morgenländer. Fast imponierender ist allerdings sein Ruf als jahrtausendalte Heilpflanze. Die moderne Wissenschaft verhalf Curcuma zu ungeahnten Renaissance. Eine Kulturgeschichte.
Seit über 4.000 Jahren wird die Pflanze bereits kultiviert, im Wildwuchs könnte sie nicht überleben. Ihre Erträge finden seither Verwendung in der Küche, aber auch bei Ritualen, in der Kosmetik und beim Färben von Textilien. Die sonnengelben, reich verzierten Saris indischer Frauen erzählen davon auf schönste Art und Weise. In Speisen schmeckt das Gewürz dezent pfeffrig, holzig und erdig. Eine Spur von Ingwer kommt hinzu, im frischen Zustand ein leichtes Brennen. Im pulverrisierten Zustand ist es ein Bestandteil einer jeden Indischen Curry-Mischung. Es verleiht den zubereiteten Speisen die typisch gelbe Färbung. Zudem wirken die herben, leicht bitteren Geschmacksnoten des Curcuma harmonisierend und binden die kräftigen Aromen anderer Gewürze gut ein. Die nächsten Familienmitglieder der Gelbwurz, wie das Knollengewächs auch genannt wird, sind Galgant und Ingwer.
Zur Erntezeit graben die indischen Bauern die kultivierten Wurzelstöcke aus, säubern sie von der Erde und überbrühen sie mit heißem Wasser. Ein Prozess, der die Zellen öffnet, der so typische gelbe Farbstoff verteilt sich so gleichmäßig im gesamten Fruchtfleisch. Ausgebreitet auf Matten trocknet die Ernte anschließend in der Sonne, danach geht es zur frischen Verwendung in die einheimische Küche oder in die Gewürzmühlen, die den Export in Pulverform vorbereiten. Licht- und luftdicht verpackt, tritt das sonnengelbe Gewürz dann seine Reise gen Abendland an. Hier fristete es lange ein Schattendasein. Erst über indische Restaurants und ihre zahlreichen Currygerichte, die auch hierzuland viele Liebhaber finden, öffneten scih der Wurzel die europäischen Gewürzschränke. Dabei lässt sich das dezente Curcuma leicht mit der heimischen Küche verbinden: Eine Messerspitze des gelben Pulvers verleiht dem gewöhnlichen Kartoffelpüree einen geradezu sonnigen Auftritt. Feines Gebäck erhält ein buttrige appetitliche Gestalt, ebenso Nudeln, die im Curcuma-Wasser gegart wurden. Dabei genügt so wenig Gewürz, dass es den gewohnen Geschmack nicht beeinträchtigt - die Optik dafür aber umso mehr bereichert.